Das neue Gemeindehaus bildet im Zusammenspiel mit dem Kirchenbau ein spannungsreiches räumliches Ensemble mit gestalterisch wertvollen Außenflächen und fügt sich in die unmittelbare Umgebung ein. Es ergänzt das räumliche Angebot der Kirchengemeinde und schließt den Kirchenbezirk um die neuromanische Kirche St. Michael nach Osten. Der neue Gemeindeplatz mit der Apsis von St. Michael im Zentrum entspricht dem offenen Kirchplatz vor dem Westgiebel. Das bewusst eingeschossige Gemeindezentrum lässt der Kirche ihre Bedeutung im Stadt- und Straßenraum und stärkt den Kirchturm als vertikales Zeichen.
Das winkelförmige Gebäude bezieht sich in seiner Ausrichtung, insbesondere mit dem zentralen Gemeindesaal, auf die Ost-West-Richtung der Kirche. Mit dem der Topographie folgenden Eingangshof bekommt das Gemeindezentrum eine eigene Adresse auf leicht erhöhtem Niveau und komplementiert in dienender Weise die Gesamtanlage.
Vom Eingangshof werden das Pfarrbüro, die Gruppenräume und der Gemeindesaal erschlossen. Dieser öffnet sich direkt zum Innenhof an und bildet mit seiner Nutzungsvielfalt einen Ort von hohem gestalterischem Wert. Die verschieden Funktionsräume sind entsprechend ihren Anforderungen positioniert und bilden mit den Aufenthaltsräumen einen flächeneffizienten und kompakten Baukörper.
Über Treppen und Sitzstufen verbindet sich der Hof vor dem Gemeindezentrum mit dem der Kirche umgebenden Gelände, ein großkroniger Baum wird dort zum Schattenspender und trennt den Straßenraum mit den gewünschten Parkplätzen ganz selbstverständlich vom Gemeindeplatz.
Das Gemeindezentrum wird in Anlehnung an den Kirchenbau in monolithischer und dauerhafter Bauweise geplant. Außenwände und Mauern aus Stampfbeton lassen den handwerklichen Entstehungsprozess sichtbar werden. Die Innenwände und Deckenflächen werden holzbeplankt und übernehmen raumakustische Funktionen.
Die Wärmeversorgung des Gebäudes im Winter und die Kühlung der Innenräume im Sommer werden durch eine effiziente Luft-Wasser Wärmepumpe erzeugt. In Kombination mit der gedämmten Aussenhülle des Gemeindehauses lassen sich die gewünschten Energievorgaben auf wirtschaftliche Weise erfüllen. Zusätzlich können flach geneigte Photovoltaikelemente zur Stromversorgung der Wärmepumpe und Durchlauferhitzer auf der Dachfläche positioniert werden.
- Projekt
- Neubau Gemeindehaus mit Pfarrbüro - St. Michael
- Standort
- Kupferzell
- Verfahrensart
- Einladungswettbewerb
in Anlehnung an die RPW 2013 - Auslober
- Katholische Kirchengemeinde St. Michael
- Ergebnis
- 1. Preis
- Jahr
- 2020
- Kategorie
- Wettbewerbe
