Vision Wollhaus

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Die Zukunft des Wollhaus ist die drängendste Frage der südlichen Innenstadt Heilbronns. Statt sich nur auf das Bestandsgebäude zu konzentrieren, möchten wir mit unseren Gedanken die Diskussion öffnen.

Erst eine über das Gebäude hinausgehende städtebauliche Betrachtung kann unserer Meinung nach die wahren Potentiale des Ortes für die Stadt aufzeigen. Die bestehenden städtebaulichen Beschränkungen können durch mehrere Neubauten sowohl neue öffentliche Flächen als auch eine bedeutende und verträgliche Nachverdichtung in Heilbronns Stadtmitte schaffen.

Tatsächlich lässt sich Heilbronns Innenstadt nachverdichten ohne dass man sich beengt fühlen muss. Eine gute und qualitätsvoll gestaltete Dichte ist in Heilbronn nicht das Problem, sondern eine Lösung, das zeigt der Neckarbogen.

Projekt
Vision Wollhaus
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Büro · Verwaltung · Gewerbe Wohnen

Das Wollhaus aus den 70er Jahren wurde in seiner Höhenlage am Auto- und Busverkehr orientiert, auf die vorhandene Topografie wurde kaum Rücksicht genommen. Das Umfeld musste sich diesem weitestgehend verschlossenen „UFO“ anpassen. Die innere Passage endet einerseits an einer nicht überquerbaren „Stadtautobahn“ und andererseits zu hoch für die Hohe Straße. Der zentrale Eingang von der Fußgängerzone ist zu niedrig für die Fleiner Straße. Bisher bekannte Umbauvorschläge würden diese Missstände nur mit enormem Umbauaufwand signifikant beheben.

Ein Blick in die alten und neuen Stadtgrundrisse zeigt wie gewachsene Straßen, Raumkanten und Blickachsen heute verstellt sind.

Mit neuen Baukörpern entstehen Plätze und Gassen, das massive Bestandsgebäude wird aufgebrochen und städtebauliche Bezüge klären sich. Abwechslungsreiche Orte der Kommunikation, Begegnung, Kultur und Gastronomie werden zum innerstädtischen Gegengewicht des neugestalteten Neckarufers und maßgeblichem Impulsgeber für die Innenstadt.

Grüne Plätze mit Aufenthaltsqualität in der Stadt schaffen neuartige und zusätzliche öffentliche Flächen, die durch Gassen verbunden sind. Diese führen über die Wilhelmstraße in die Südstadt und verbinden die Fußgängerzone ganz selbstverständlich mit dem Busbahnhof und der Urbanstraße. Die Kreissparkasse wird endlich in den Stadtgrundriss eingebunden und das Foyer der Pyramide erhält ein angemessenes Gegenüber.

Die transparenten und hohen Erdgeschossflächen sind in die Topografie eingebunden. Sie sind kleiner, additiv und daher flexibler zu organisieren und besser an die aktuellen Nachfragen für vielfältige gewerbliche, gastronomische (Markthalle) und besonders auch kulturelle Flächen mit unterschiedlichsten Größen anzupassen. Es findet eine Verknüpfung und damit Stärkung der bereits umgebenden Einzelhandels- und Gewerbeflächen statt.

In den beiden darüber liegenden Ebenen können Arbeitsplätze für Dienstleistung, Praxen etc. oder zusammen mit dem hohen Erdgeschoss ein vielfach gewünschter Konzertsaal geschaffen werden. Ab der 4. Etage werden ca. 150 Wohnungen in Holz-Hybridbauweise auf den bepflanzten Dachflächen entstehen. Mit ihren begrünten Terrassen haben diese einen großartigen Blick über die Stadt und stellen ein reichhaltiges Wohnungsangebot mitten in Heilbronn dar.